Fahrzeugbeschaffung war ein spannendes und nervenaufreibendes Kapitel
MLF in Bogel offiziell übergeben
Bogel. In einer Feierstunde wurde am Freitag (21.08.) offiziell das neue Mittlere Löschfahrzeug der Einheit Bogel in Dienst gestellt. Der Beschaffungsvorgang stellte sich als nicht ganz einfach dar, was auch in den Reden an diesem Abend zu hören war.
Jens Güllering, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nastätten, gelang mit seiner Rede ein wahrer Spagat. So verglich er den Beschaffungsvorgang des Fahrzeuges mit einem Buch, welches auch aus mehreren Kapiteln bestehe. „Sie sind mal kürzer, mal länger, spannend oder eher langweilig.“ Auch den Klappentext für dieses „Buch“ hatte Güllering parat:
„Ein an Spannung und Dramatik in der Einleitung nicht zu überbietendes Werk, welches aber im Haupteilt sich zu einer harmonischen Geschichte, über das gute Verhältnis einer motivierten Feuerwehreinheit zu seinem Einsatzgerät entwickelt.“
So fühlten sich alle Beteiligte durch die Rede des Bürgermeisters gut verstanden. Die Probleme der Beschaffungsphase wurden vom Chef der Feuerwehr nicht unter den Tisch gekehrt und auch angesprochen, aber auch die Interessen des Aufgabenträgers, das neue Gerät nun anzunehmen, fanden Platz in seiner Rede. Er dankte auch dem Förderverein der FF Bogel für seine finanzielle Unterstützung bei der Ausstattung des Fahrzeuges mit Zusatzausstattung. Im Anschluss übergab Bürgermeister Güllering mit dem Wehrleiter Stefan Wöll den Schlüssel für das Fahrzeug an Wehrführer Michael Dexheimer.
Dexheimer schloss mit seiner Rede an und fand auch aus Sicht der Wehr einen passenden Vergleich. Den Vorgang der Fahrzeugbeschaffung verglich er mit der Schwangerschaft und einer Geburt. Die beschwerliche Schwangerschaft endete leider in diesem Fall mit einer Zangengeburt. In einigen Zahlen zeigte er die Eckdaten des Fahrzeuges in technischer Sicht, aber auch die Problematik vom Weg der Planung bis zur Übergabe des Fahrzeuges auf. Neben der örtlichen Mannschaft, die an dem Vorgang beteiligt war, dankte er auch den Mitarbeitern der Verwaltung und dem Bürgermeister. Der besondere Dank galt der Wehrleitung und hier insbesondere Wehrleiter Stefan Wöll, der sich in unglaublicher Weise für die Interessen beider Seiten einsetzte. Die Wehr überreichte ihm als Dankeschön ein kleines Präsent.
Die örtliche Autolackiererei Kaiser sponserte für das Fahrzeug eine Heckwarnmarkierung und sparte der Feuerwehr so einen vierstelligen Betrag ein. Dafür dankte Dexheimer im Namen der Wehr recht herzlich für diese großzügige Spende.
Für die Ortsgemeinde gratulierte Ortsbürgermeister Diefenbach. Er verwies auf die Tatsache, dass auch die Ortsgemeinde über Ihre Umlage an die VG die Finanzierung des Fahrzeuges mit finanziert habe. Er freute sich die örtliche Wehr gut ausgestattet zu wissen. Diefenbach sah auch mit Freude, daß neben den Aktiven auch die Jugendfeuerwehr und Alterskameraden zu Feier gekommen waren. Im Namen der Gemeinde überbrachte er ein Präsent.
Kreisfeuerwehrinspekteur Grabitzke versuchte die Wogen zu glätten. Es sei kein spezifisches Problem mit einem bestimmten Hersteller. Es komme auch bei anderen Herstellern zu Problemen. Insbesondere verwies er auf die Problematik der gesetzlichen Vorgaben für ein MLF in Rheinland-Pfalz. Wichtig war Grabitzke die Feststellung, daß das Personal der wichtigere Faktor einer Feuerwehr sei. Er gratulierte der Wehr zum neuen Fahrzeug und überreichte einen Eimer und Putzutensilien, um das Fahrzeug gut zu pflegen.
Abschließend sprach Wehrleiter Stefan Wöll an die Versammlung. Auch er machte deutlich, welche Schwierigkeiten und Ärgernisse im Rahmen der Auftragsabwicklung entstanden sind. Er verwies aber auch auf die vielen Vorteile des neuen MLF im Vergleich zum bisherigen LF 8/6 der Bogeler Wehr. Insbesondere erwähnte Wöll den besseren einsatztaktischen Wert durch Atemschutz in der Kabine, einem größeren Wassertank (1000 l) und einer guten Umfeldbeleuchtung. Die wegfallenden Sitzplätze durch Änderung von einer Gruppenkabine auf eine Staffelkabine, seien bereits im Vorfeld durch die Umstationierung eines MTW-P nach Bogel mehr als ausgeglichen worden. Seine Glückwünsche zum Fahrzeug schloss er mit der Übergabe eines Feuerwehr-Teddys an die Bogeler Kameraden ab.
Frau Pfarrerin Wiehler ging in Ihrer Andacht darauf ein, dass man auch in der Feuerwehr wie im Glaube üben müssen. Ob im Gebet zuhause, oder am Sonntag in der Kirche. Der Kontakt zu Gott gelinge leichter, wenn man es regelmäßig übe. Nach einem gemeinsamen Gebet ging sie mit den Festgästen zum vor dem Gerätehaus abgestellten Fahrzeug und segnete die Einsatzkräfte für ihre wichtige Aufgabe.
Im Anschluss an den Festakt besichtigen die Gäste ausgiebig das neue Fahrzeug. Den Bogelern machte es dann schon Freude, die neue Technik anderen Kameraden zu zeigen. Bei einem gemeinsamen Bier klang der wunderschöne Sommerabend vor dem Gerätehaus aus.
Die Freiwillige Feuerwehr bedankt sich bei allen Besuchern, Bürgern, Ehrengästen und den befreundeten Feuerwehren für Ihren Besuch.
weitere Bilder auf unserer Facebook-Seite